Fairtrade wächst trotz turbulenter Zeite
- Fairtrade-Umsätze in Deutschland steigen um 11 Prozent
- Bananen und Kakao mit Absatzwachstum, Rückgänge bei Kaffee und Blumen
- Klimakrise verschärft Situation in den Anbauländern – Politik ist gefragt
Köln, 9. Mai 2023: Ermutigende Entwicklung trotz multipler Krisen: Der Umsatz mit Fairtrade-Produkten in Deutschland stieg 2022 um 11 Prozent auf 2,36 Mrd. Euro. „Die Folgen von Krieg und Klimakrise sind in den Anbauländern deutlich spürbar. Die Fairtrade-Absätze sind wichtig für die Menschen vor Ort, denn fairer Handel stärkt die Widerstandsfähigkeit gegen Krisen“, sagte Claudia Brück, Vorständin von Fairtrade Deutschland auf der Jahrespressekonferenz. Zur Resilienz trägt unter anderem die Fairtrade-Prämie bei: Diesen finanziellen Aufschlag zusätzlich zu den Erzeugerpreisen investieren die Organisationen vor Ort in gemeinschaftliche Projekte. Die Prämien-Einnahmen durch Absätze auf dem deutschen Markt nahmen 2022 um 10 Prozent auf 44 Mio. Euro zu.
Die Absätze von Fairtrade-Bananen stiegen 2022 auf 117.000 Tonnen (+8 Prozent), entgegen einem rückläufigen Gesamt-Bananenmarkt. Ebenfalls positiv entwickelte sich fairer Kakao, um 4 Prozent auf 81.000 Tonnen. Einen leichten Rückgang um knapp 2 Prozent auf 24.000 Tonnen verzeichnen fair gehandelter Kaffee sowie Textilien mit 3 Prozent auf 15 Mio. Stück. Blumenverkäufe litten stark unter den allgemein steigenden Lebenshaltungskosten, darunter auch Fairtrade-Rosen: Die Absätze gingen um 23 Prozent auf 484 Mio. Stiele zurück. Nicht zuletzt durch die wiedererstarkende Gastronomie legten Produktkategorien wie Eis und Limonaden deutlich zu. Alle Zahlen finden sich im neuen Jahresbericht 2022/2023 von Fairtrade Deutschland.