11 Träger beim ersten Mühldorfer Sozialgespräch
Erstmals hat es in der Kreisstadt Mühldorf a. Inn ein Sozialgespräch in neuem Format gegeben. Bürgermeister Michael Hetzl und Sozialreferentin Claudia Hausberger hatten die sozialen Einrichtungen im Stadtgebiet zum Erfahrungsaustausch eingeladen. Das Ziel ist es, einen regelmäßigen Dialog zu etablieren. Rund ein Dutzend Einrichtungen folgten der Einladung zur Premiere.
Als drängendes Problem diskutierten die Teilnehmer den Mangel an bezahlbarem Wohnraum. Insbesondere für kinderreiche Familien und Personen mit Behinderung stelle es eine große Herausforderung dar, geeignete Wohnungen zu finden. Allgemeiner Tenor in der Runde: Wünschenswert sei ein verstärktes Engagement aus der Sozialwirtschaft und von Bauträgern sowohl beim Sozialen Wohnungsbau als auch beim Mehrgenerationenwohnen. Als gute Nachricht konnte Bürgermeister Hetzl mitteilen, dass der geplante Bau einer Obdachlosenunterkunft in Containerbauweise im Zeitplan sei.
Auch das Thema Parken nahm im Sozialgespräch viel Raum ein. Die Einrichtungen monierten, der Mangel an Stellplätzen rund um den Stadtplatz sei sowohl für ihre Klienten als auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein großes Problem. „Die geplanten neuen Parkhäuser auf dem Sümö-Gelände könnten offensichtlich auch die Situation von Bedürftigen und Fachkräften im sozialen Bereich verbessern“, so Bürgermeister Hetzl.
Ferner erörtert wurde der Vorschlag, an einem der Mühldorfer Kindergärten auch eine Kinderbetreuung für Personen im Schichtdienst anzubieten. Gerade in Zeiten des Personalmangels müsse man hier neue Wege gehen: ein Angebot von Betreuungsmöglichkeiten an Randzeiten, damit die Mütter oder Väter auch im Schichtdienst die Kinder gut betreut wissen. Bürgermeister Hetzl sagte, dass die Stadt dies gerne an einem Standort anbieten könne, wenn ausreichendes Interesse vorhanden sei. Von Seiten der Einrichtungen wurde deshalb eine Bedarfsabfrage angeboten, um die Nachfrage mit konkreten Zahlen zu unterfüttern.
Einmütig und freudig betonten die Anwesenden den enormen Mehrwert, den der Campus Mühldorf für die Personalfindung vor Ort mit sich bringe. Studierende der Sozialberufe nähmen oft über das vorgeschriebene Praktikum hinaus eine Arbeitsstelle in der Stadt oder im Landkreis an. Der Campus sei wie auch die Fachakademie in Starkheim ein gewichtiges Pfund im Werben darum, Stellen besetzen zu können und Fachpersonal in der Region zu halten. Der Fachkräftemangel sei durch die geburtenschwachen Jahrgänge eine dauerhafte Herausforderung für alle Träger und Einrichtungen, lautete ein Fazit des gewinnbringenden Austauschs der sozialen Einrichtungen.
Folgende Einrichtungen nahmen am Sozialgespräch teil:
AWO mit Haus der Begegnung und dem Mobilen Familienservice, Donum Vitae, Anna Hospiz Verein, Stiftung Ecksberg, Offene Behindertenarbeit, Kreisbildungswerk, Caritas, Diakonie mit TAFF und dem Sozialpsychiatrische Dienst, VdK, Rote Kreuz, DLRG, KITA-Verwaltungsleitung der katholischen Kindergärten
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