Amtliche Meldung

Ein besonderer Naturgenuss – Wanderweg Nr. 14

Es ist ein Wanderweg, der es in sich hat: der Wanderweg mit der Nummer 14. In einer Zeit, in der das Wandern in der Heimat wieder eine Renaissance erlebt, wurde der für einige Jahre stillgelegte Wanderweg im Naturpark Hirschwald wieder ins Leben gerufen. Der Wanderwegewart des Heimat- und Kulturvereins Alexander Huttner war in den letzten Monaten sprichwörtlich viel „auf Achse“, um diesen alten „neuen“ Wanderweg entsprechend zu erkunden und mit dem Schild „Nr.14“ auszuweisen. Er führt durch eine reizvolle und abwechslungsreiche Landschaft, die das Herz eines jeden Wanderers höher schlagen lässt: Natur und Geschichte – Wald, Wasser, ehemalige Hopfengärten, Wiesen und ein Ziel, das mittlerweile in der Oberpfalz ein Geheimtipp ist: die Ruine Rosstein. Dass dieser Wanderweg ebenso ein Geheimtipp werden wird, dies hoffen Bürgermeister Peter Braun und die Vorsitzende des Heimat- und Kulturvereins Martina De Wille. Zusammen mit Wanderwegewart Alexander Huttner und Tanja Bauer von der Gemeindeverwaltung, zuständig für den Tourismus, gaben symbolisch den neuen Wanderweg frei.

Wanderungen in Schmidmühlen sind immer ein Erlebnis und garantieren nicht nur interessante Wanderrouten, sondern auch einige nette, kurzweilige Stunden. Kaum eine andere Gemeinde und kaum ein zweiter Verein wie der Heimat- und Kulturverein aus der Lauterachtalgemeinde „bewegte“ in den letzten Jahren im wahrsten Sinne des Wortes die Menschen. Das Wandern hat hier eine große und lange Tradition. Diese beginnt in den 1970er Jahren des letzten Jahrhunderts, kurz nach dem Schmidmühlen das Prädikat „Staatlich anerkannter Erholungsort“ und damit auch der Fremdenverkehr eine besondere Bedeutung bekam. Das Wanderwegenetz wurde ausgebaut und systematisiert sowie erstmals die „Vier – Jahreszeiten – Wanderungen“ initiiert. Dann „schliefen“ diese Wanderungen etwas ein. Mit der Idee vor nun einem viertel Jahrhundert, im Jahr 1995, einen Kultursommer ins Leben zu rufen, erweckten Josef Popp und der damalige Wanderwegewart Anton Bruckmüller die Wanderungen wieder zum Leben und die Wanderungen erlebten eine echte Renaissance. Neue Impulse setzte auch Peter Fochtner sen. als Wanderwegewart, erinnert sei hier unter anderem an die Kirchweihwanderungen.

Nun konnte Wanderwegewart Alexander Huttner den neuen Wanderweg offiziell vorstellen. Die Route führt durch zwei Gemeinden – Schmidmühlen und Hohenburg. Über weite Strecken kann man fernab des Straßenlärms im Taubenbacher Forst in Ruhe wandern und die Natur genießen. Das eigentliche Ziel der Route ist die Ruine Rossstein, mittlerweile ein Geheimtipp in der Oberpfalz. Hier trifft man auf Heimatgeschichte „pur“.

Die Burg entstand wohl um 1331. Als Erbauer wird Konrad der Erlheimer (Chunrad Oerelheimer) aufgeführt. Nicht weit von der Burg kreuzten sich zwei wichtige Wege, die Eisenstraße, die das Vilstal mit Amberg verband, und die so genannte Alte Straße, die von Hohenburg über Rieden nach Schwandorf führte. Bestimmend für die Erbauung der Burg könnte aber auch ihre Lage an der Grenze zwischen der zum Hochstift Regensburg gehörenden Herrschaft Hohenburg, der Pfalz und Bayern gewesen sein. Im Jahr 1357 wird Ritter Rüdiger von Punzinger, Kriegsmann und Pfleger in Hohenfels genannt.  Die prachtvolle Zeit der Burg endet um 1600. So wird überliefert, dass der 1563 als Verwalter eingesetzte Lienhart Spieß die Burg nicht mehr erneuerte, sondern lieber im heute noch bestehenden Spieshof am Fuße des Burgberges residierte. Um 1600 hat alten Aufzeichnungen nach die Burg kein Dach mehr. In den 1990er Jahren wurde sie gesichert. Sie ist frei zugänglich.

Die Tour führt von der Ruine weiter über Voggenhof und Zanklberg und in das romantische Lauterachtal. Dabei tangiert die Route auch die Schwarzmühle, Gemeinde Hohenburg. Der Einödhof am östlichsten Rand der Gemeinde Hohenburg wird erstmals aus Zeiten Karls des Großen als „die Mühle am Schwarzen Berg“ erwähnt. Später wurde hier auch Glas aus dem bayerischen Wald für Spiegel geschliffen und verarbeitet. Die Gebäude der Spiegelglasschleiferei wurden rückgebaut. Anstelle der ehemaligen Getreidemühle wurde 1956 ein Wasserkraftwerk zur Stromerzeugung errichtet. Ein Schmuckstück ist die Herz-Jesu Kapelle.

Der Wanderweg 14, der teilweise mit dem Jurasteig und dem Wachholderwanderweg zusammenfällt, ist für Bürgermeister Peter Braun ein wichtiges Puzzlestück nicht nur für den Tourismus, sondern auch zur Steigerung der Wohnqualität in Schmidmühlen. Auch für die Vorsitzende des Heimat- und Kulturvereins Martina de Wille kommt dem Wanderweg eine herausragende Stellung zu, verbindet er doch Natur und Kultur zu einem echten Wander- und Heimaterlebnis. Der Dank galt aber vor allem dem Wanderwegewart Alexander Huttner für sein ehrenamtliches Engagement für die Heimat.

Kurzbeschreibung

Ausgangspunkt ist in Schmidmühlen das Rathaus. Von dort aus geht es weiter über das Sportplatzgelände in den Blaugrundgraben.

Nach einiger Zeit kommt man nach Galching. Beim landwirtschaftlichen Anwesen Bäuml geht es dann weiter auf dem Jakobs- und den Rotstrichweg bis zur Ruine Rossstein.

Weiter geht es über das Taubenbachtal nach Voggenhof, Zanklberg in Richtung Scharltal. Von dort geht es weiter durch teilweise herrlichen Felsgebilde zum Lauterachtal bei der Schwarzmühle. Im Tal geht es zurück nach Schmidmühlen.

Text: Josef Popp

Foto: Alexander Huttner

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