Einschätzung der Regierung zum Sümö-Gelände
Die Kreisstadt Mühldorf a. Inn sieht sich nach einem fachlichen Austausch mit der Regierung von Oberbayern darin bestärkt, den beschrittenen Weg zur Entwicklung des Sümö-Geländes weiterzugehen. „Es ist aus Sicht der Regierung weder fachlich erforderlich noch wirtschaftlich vertretbar, die bereits erarbeiteten Planungen zum Areal komplett zu verwerfen.“ Dazu sagt Bürgermeister Michael Hetzl: „Angesichts der bislang erhaltenen Förderung werten wir dies als hilfreichen Fingerzeig, in welche Richtung wir uns weiterbewegen sollten.“ Die vorhandenen, auf Basis des siegreichen Entwurfs im Ideenwettbewerb entwickelten Planungen sollten demnach weiterhin die Grundlage für alle Überlegungen zum Gelände bleiben – auch für etwaige Visionen zur Umsiedlung des Hochschul-Campus. Bürgermeister HetzI: „Sofern sich nun doch konkrete Möglichkeiten für eine teilweise oder vollständige Verlagerung des Campus ergeben, können diese Nutzungen laut Regierung in den vorliegenden Rahmenplan integriert werden. Voraussetzung dafür ist aber, dass wir die benötigten Gelder vom Freistaat erhalten.“
Die Diskussion um das Sümö-Areal hatte im Sommer nach einem Vorschlag aus der CSU-Fraktion im Stadtrat erneut Fahrt aufgenommen. Diese Vision beinhaltet sowohl die Verlagerung des Campus als auch die Schaffung eines großzügigen Parks zwischen Altstadt und Inn, unterläuft indes die bisherige Planung. Bürgermeister Michael Hetzl: „Die Kommunikation der Regierung bestätigt die bereits vor Wochen geäußerten Bedenken der Stadtverwaltung. Wir haben auch immer betont, die Diskussion um einen zukunftssicheren Campus-Standort jederzeit und gerne zu führen. Aber wir haben den Stadtrat auch davor gewarnt, die bisherige mit der Regierung abgestimmte und von ihr geförderte Planung einfach aufzugeben.“
Grundsätzlich ist eine Organisation des Campus in zentraler Lage und Bahnhofsnähe – also nicht auf Dauer im Industriegebiet wie derzeit – nach Einschätzung der Regierung sehr wünschenswert. Bislang habe man allerdings davon ausgehen müssen, dass mittelfristig keine Verlagerung des Campus umsetzbar ist, so die Regierung mit Verweis auf bisher nie konkret in Aussicht gestellte Landesgelder für ein derartiges Projekt. Ohne diese Mittel ist das Projekt nicht realisierbar. Aktuell besteht für den Campus im Industriegebiet ein Mietvertrag bis 2045. In diesen Standort wird außerdem weiter investiert. So wird aktuell eine Mensa im Gebäude realisiert. „Übrigens hat die Regierung sehr wohl auch die Forschungsarbeit ‚Mühldorf 2053‘ der Technischen Universität München zur Kenntnis genommen und findet die herausgearbeiteten Flächenpotentiale zwischen Bahn und Innkanal interessant, um den Campus zentraler zu organisieren“, berichtet der Bürgermeister.
„Die Regierung hat uns klar mitgeteilt, dass die jüngsten Ideen aus dem Stadtrat in scharfem Widerspruch zu allem stehen, was seit Jahrzenten im Rahmen der Städtebauförderung entwickelt wurde“, sagt Stadtbaumeisterin Birgit Weichselgartner. „Zudem ist es auch nicht möglich, einen großen Park und den gesamten Campus auf dem Sümö-Areal unterzubringen – außer man baut für die Innenstadt überdimensionierte Gebäude mit vier oder fünf Etagen. Wir sollten insbesondere mit Blick auf die Hinweise der Regierung die Diskussion auf der bisher erarbeiteten Grundlage fortführen und die Planung entsprechend weiterentwickeln, aber auch zeitnah umsetzen. Insbesondere die notwendige Schaffung von zusätzlichen Parkplätzen wird nahezu täglich von Betroffenen im Altstadtumfeld an uns herangetragen. Die Verwaltung hat immer versucht, den gesamten Stadtrat mitzunehmen und konstruktive Anregungen so gut es geht aufzugreifen. Das werden wir auch in Zukunft sehr gerne tun – am liebsten in einem zielführenden Konsens.“
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