Fantastischer Faschingsausklang bei Kaiserwetter
Das erste Geldbeutelwaschen am Stadtplatz hat dem Fasching bei strahlendem Sonnenschein ein spektakuläres Ende gesetzt. Am heutigen Aschermittwoch feierten zahlreiche Besucher, Stadträte und Stadtmitarbeiter mit Fischsemmeln und Getränken, Musik und symbolischer Abdankung des Faschingsprinzenpaares das Ende der fünften Jahreszeit. Nach einer Ansprache von Bürgermeister Michael Hetzl und Stadtkämmerer Fabian Zierhofer wurden rund um den 1727-Brunnen vor dem Rathaus die Portemonnaies rituell gesäubert, um sich glückliche Umstände in Geldangelegenheiten zu sichern – auch für die städtischen Finanzen.
„Anderswo gibt es den Brauch schon seit 1500“, sagte Bürgermeister Michael Hetzl. „Schön, dass jetzt auch hier in Mühldorf so viele gekommen sind – auch wenn wir uns gleich im kalten Wasser die Hände abfrieren werden.“ Stadtkämmerer Fabian Zierhofer erläuterte, dass das Auswaschen der ledernen Utensilien allen privat und geschäftlich Glück bringen soll – auch den Händlern und anderen Firmen in Mühldorf: „Hoffentlich entwickelt sich daraus auch hier eine feste Tradition.“ Bürgermeister und Kämmerer dankten allen Sponsoren und Beteiligten. Auch den Abteilungen der Stadtverwaltung, insbesondere dem Kulturamt und dem Bauhof, dessen Mitarbeiter unter anderem für das außerplanmäßige Befüllen des Brunnens so früh im Jahr gesorgt hatten. Anschließend tauchten Bürgermeister und Kämmerer gemeinsam mit Zweiter Bürgermeisterin Ilse Preisinger-Sontag und Kulturamtsleiter Walter Gruber die ersten Geldbeutel ins Brunnenwasser. Viele Besucher taten es ihnen gleich.
Nach den Reden und dem Geldbeutelwaschen gab das Faschingsprinzenpaar Anna und Robert Lohner den Rathausschlüssel symbolisch an den Bürgermeister zurück. Für musikalische Untermalung sorgten Martl und Joni Kolm mit bayerischen Klängen. Freibier vom Innbräu und andere kostenlose Getränke kamen kühl aus dem Brunnen, dazu gab es von Globus gesponserte Fischsemmeln für je einen Euro. Das Fazit von Kulturamtsleiter Walter Gruber: „Nach der erfolgreichen Premiere der Altstadtweihnacht haben wir im Kulturamt in kurzer Zeit bereits ein zweites neues Festereignis auf unserem Stadtplatz organisiert, das ein ungetrübtes geselliges Miteinander ermöglicht hat. Die Premiere war rundum gelungen. Was wir für die Belebung unserer Innenstadt tun können, machen wir immer gerne.“ Der Brauch geht übrigens auf das späte Mittelalter zurück. Zu Beginn der Fastenzeit zeigte das Dienstpersonal damit ihren Herrschaften an, dass ihre Geldbeutel nach dem Fasching leer waren.
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