Markt Roßtal 2021 – Ein Rückblick

Liebe Roßtalerinnen und Roßtaler,

ein weiteres verrücktes Jahr geht zu Ende. Die Coronapandemie verändert seit nun zwei Jahren unseren Alltag maßgeblich. Sie beeinflusst unser Denken und Handeln, wodurch vor allem das gesellschaftliche Leben stark betroffen wird. So konnten beliebte Veranstaltungen, allen voran die Kirchweihen und der Martinimarkt, in diesem Jahr zum wiederholten Mal, nicht stattfinden. Dies waren Entscheidungen, die niemandem leichtgefallen sind. Jedoch waren sie notwendig und wichtig, um das Infektionsgeschehen nicht außer Kontrolle geraten zu lassen.

Als Bürgermeister bin ich nun seit 1,5 Jahren im Amt. Ich kenne daher keine Amtszeit ohne Pandemie. Dennoch habe ich in dieser Zeit, trotz aller negativer Erfahrungen, die jeder von uns gemacht hat, einiges Positives erleben dürfen. Immer daran beteiligt waren meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Verwaltung, Bauhof, Ver- und Entsorgungsbetrieben, Hort, Mittagsbetreuung und allen anderen kommunalen Dienststellen. Sie haben sich an die sich stetig verändernden Coronaregelungen angepasst und sind Ihrer Arbeit mit großem Engagement und Zuverlässigkeit nachgegangen. So konnte der Dienstbetrieb des Rathauses sichergestellt werden. Ihnen allen danke ich dafür vielmals. Weiterhin bedanke ich mich bei meinem Marktgemeinderat für seine gute und konstruktive Arbeit. Die Markträtinnen und Markträte standen mir immer zur Seite. Auch in schwierigen Situationen haben wir zusammengehalten, geschlossen gehandelt und nicht den Mut verloren.

Um den Markt Roßtal zukunftsfähig aufzustellen, wurden auch in diesem Jahr wieder einige Bauprojekte auf den Weg gebracht oder bereits umgesetzt. Normalerweise werden die aktuellen Projekte des Marktes Roßtal im Rahmen einer Bürgerversammlung aufgezeigt. Da diese heuer coronabedingt leider ausfallen musste, werden die Baumaßnahmen in einem Bericht vorgestellt. Diesen finden Sie im Amtsblatt Nr. 16/2021.

Bei einem besonderen Bauprojekt sind wir sehr froh, dass es sich der Bau als nicht geeignet für unser südwestliches Gemeindegebiet herausgestellt hat. Die Rede ist vom geplanten ICE-Werk Nürnberg, das die Landschaft zwischen Raitersaich und Buchschwabach massiv verändert hätte. Vielen Dank an die Bürgerinitiativen aus Raitersaich und den Nachbarorten für ihren unermüdlichen Einsatz sowie an meine Bürgermeisterkollegen aus Heilsbronn und Rohr für das geschlossene Auftreten.

Über ein Förderprogramm für Kleinprojekte, das Regionalbudget, konnte der Markt Roßtal Fördergelder für die Umsetzung zweier Projektideen einholen. Mit dem Geld wurden für den neuen Spielplatz in Oedenreuth ein Feuerwehr-Spielfahrzeug und eine Federwippe im Feuerlöscher-Design gekauft. Zudem wurde vom Regionalbudget ein zweites Bürgerlastenrad, das „Robberla“, für die Bürgerinnen und Bürger des Marktes Roßtal angeschafft.

Aktionen

Auch wenn der Großteil der Veranstaltungen, aufgrund der aktuellen Situation, nicht stattfinden konnte, sorgten 2021 zumindest einige kleinere Aktionen für etwas Abwechslung im Alltag.

Zu Beginn des Jahres fand unser alljährlicher Unternehmerempfang statt – zum ersten Mal im Onlineformat. Von Zuhause aus konnten sich die Roßtaler Unternehmerinnen und Unternehmer über das Thema „Digitale Transformation“ informieren und während einer digitalen Zaubershow eine leckere Brotzeit genießen. Diese wurde den Teilnehmenden von der Firma Zeitinger direkt nach Hause geliefert.

Im Frühjahr veranstalteten wir einen Fairen Kochkurs. Natürlich fand auch dieser online statt. Die Zutaten für das Menü lieferte die Hofladenbox vor die Haustüre. Koch Moritz Roth vom Kochraum in Langenzenn führte die Teilnehmenden durch das Menü und erklärte die einzelnen Schritte. So kochten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemeinsam und doch jeder für sich ein 3-Gänge-Menü mit fairen und regionalen Produkten.

Ebenfalls im Frühjahr startete der Fotowettbewerb „Augenblicke“. Die Roßtalerinnen und Roßtaler wurden dazu aufgefordert ihren liebsten Augenblick zu fotografieren und zu zeigen, was ihrer Liebe zum Markt Roßtal Ausdruck verleiht. Es sind wirklich tolle Bilder entstanden. Die besten Werke wurden prämiert und werden im Sommer 2022 ausgestellt.

Auch in diesem Jahr fanden die Roßtaler Verkaufstage statt. Die sonst am Martinimarkt vertretenen Vereine präsentierten sich im kleinen Rahmen an der Spitzweed-Kulturscheune der Öffentlichkeit und verkauften zahlreiche Leckereien an unsere Bürgerinnen und Bürger. Neu war, dass heuer auch Unternehmen an den Verkaufstagen teilgenommen haben.

Im Herbst stellte der Markt Roßtal seine neue Wanderkarte „Roßtaler Wander-Runden“ fertig und präsentierte sie auf der Consumenta. Die Karte zeigt Vorschläge für Wanderungen rund um Roßtal auf. Das Tolle daran: das Druckwerk wird von einer digitalen Version begleitet. Über einen QR-Code kommen Sie dabei von der Karte auf die entsprechende Internetseite. Natürlich funktioniert das Ganze auch ohne Karte. Unter www.rosstal-aktiv.de können Sie alle Wanderrouten und vieles mehr abrufen. Schauen Sie doch vorbei und seien Sie aktiv im Markt Roßtal unterwegs.

Der Hohenzollerntag fand im Oktober statt. Unter dem Motto „Hier spielt die Musik“ hatten die Roßtalerinnen und Roßtaler die Chance, den Profis der Nürnberger Staatsphilharmonie zu lauschen. Die Musiker spielten in der St. Laurentius Kirche Klänge aus vergangenen Zeiten der Hohenzollern. Weiterhin fanden zwei Führungen über den Oberen Markt zum Thema Hohenzollern statt.

Passend zum 11.11., an dem der Pulzermärtl seine Gaben bringt, teilte der Markt etwas Leckeres an alle Kinder aus Grundschule und Kindertagesstätten des Marktes Roßtal aus. So fanden knapp 1000 Martinerli ihren Weg zu den Kindern. Vielleicht ist es ihnen dann nicht ganz so schwergefallen, dass der Martinimarkt und damit der Besuch des Pulzermärtl in diesem Jahr leider nicht stattfinden konnte.

Fair und Nachhaltig

Auch in Sachen Fairtrade und Nachhaltigkeit hat sich wieder etwas bei uns getan. So war der Markt Roßtal eine der ersten Kommunen, die die Resolution „Kommunen für ein starkes Lieferkettengesetz in Deutschland unterzeichnet haben. Damit senden wir ein Signal an alle Verantwortlichen, jetzt zu handeln und Menschen- sowie Umweltrechte zu schützen. Unsere Teilnahme am Wettbewerb „Hauptstadt des Fairen Handels“ hat sich auch gelohnt. Wir haben zwar keinen Hauptpreis gewonnen. Dennoch erhielten wir als Anerkennung unseres Engagements in diesem Bereich einen Gewinn. So bekommt der Markt eine Strategie- und Kommunikationsberatung entlang der lokalen Agenda 2030 kostenfrei zur Verfügung gestellt. Damit wird ein weiterer Schritt in unsere nachhaltige Zukunft gemacht.

Radverkehr

Hinsichtlich des Radverkehrs in Roßtal wurden auch 2021 wieder einige Projekte auf den Weg gebracht und realisiert. Neben dem bereits gut genutzten 2. Bürgerlastenrad Robberla, wurden einige Fahrrad-Anlehnbügel bestellt, welche die Radabstellmöglichkeiten im Gemeindegebiet verbessern werden. Auch an den Bahnhöfen Roßtal und Raitersaich sollen durch eine Kooperation mit der Bike+Ride-Offensive der DB AG diesbezüglich Verbesserungen entstehen. Außerdem wurden drei Fahrradreparaturstationen angeschafft, die ab nächstem Frühjahr Fahrradfahrern bei Pannen helfen werden.

Aber auch konzeptionell hat der Markt Roßtal beim Thema Radverkehr in diesem Jahr einen großen Schritt gemacht, indem er nach einer Vorbereisung vorläufig in die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern e.V. aufgenommen wurde. Der Markt hat nun vier Jahre Zeit, die positiven Eindrücke der AGFK-Experten zu bestätigen und deren vielfältige Verbesserungsvorschläge umzusetzen. Durch die AGFK-Mitgliedschaft konnte sich die Gemeinde bereits einige Tipps zu kritischen Radverkehrsstellen im Ort bei einer Fahrrad-Planerwerkstatt holen.

Beim Stadtradeln 2022 konnte der Markt Roßtal dieses Mal eine gestiegene Zahl am Mitradelnden aufweisen – ein tolles Zeichen für die Radbegeisterung in unserer Gemeinde. Ein Highlight während der Aktion war zudem das Roßtaler Lastenradtreffen am Gelände Freizeit und Erholung, das im nächsten Jahr wiederholt werden soll.

Ich danke allen Roßtalerinnen und Roßtalern, allen Vereinen und besonders auch der großen Anzahl von Ehrenamtlichen für ihre tolle Arbeit in diesem Jahr. Denn 2021 war wieder ein herausforderndes und spezielles Jahr. Vieles kam anders als geplant und erwartet. Wir befinden uns noch immer im Kampf gegen die Pandemie. Doch jeder von uns kann helfen, die Lage zu verbessern und das Infektionsgeschehen einzudämmen. Dies sollten wir gemeinsam angehen, so dass im nächsten Jahr vielleicht wieder Normalität eintreten kann. Lassen Sie uns also zusammen mit viel Mut, Solidarität und Optimismus auf das neue Jahr blicken.

Nun wünsche Ich Ihnen allen ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Genießen Sie ihre Feiertage und vor allem: Bleiben Sie gesund!

Ihr Rainer Gegner

Erster Bürgermeister