Mentoring in der Kinderpflege – Neues Kooperationsprojekt läuft erfolgreich an
Es ist einiges los an diesem Montagnachmittag im Beruflichen Schulzentrum. Denn im Rahmen des Programms Mentoring in der Kinderpflege: Wir für Dich – Zusammen zum Erfolg finden sich Studierende vom Campus Mühldorf am Inn mit den Auszubildenden der Berufsfachschule für Kinderpflege zusammen. In einem Kooperationsprojekt zwischen dem Beruflichen Schulzentrum und dem Campus Mühldorf am Inn wurde unter der Koordination von Lernen vor Ort das Konzept dafür entwickelt. Vier Monate lang treffen sich die Studierenden aus dem Bachelorstudiengang Soziale Arbeit einmal wöchentlich mit den Auszubildende und unterstützen sie als Mentoren. In der Regel werden je zwei Mentees von einer bzw. einem Studierenden begleitet. Fragt man die Schülerinnen und Schüler und die Studierenden loben sie „die lockere Arbeitsatmosphäre“, dass „es auf jeden Fall viel Spaß macht“ und „die aktive Arbeit mit den Jugendlichen“.
Gemeinsam reflektieren die Mentoringgruppen aktuelle Ereignisse aus dem Ausbildungsalltag, das Lernverhalten und die Erfahrungen im Praktikum. Zusammen entwickeln sie Lösungen für herausfordernde Situationen und arbeiten daran, neue Gewohnheiten in den Ausbildungsalltag zu integrieren, damit sich die Jugendlichen in ihrer Ausbildung zur Kinderpflegerin oder zum Kinderpfleger weiter entwickeln können. Die Studierenden sammeln über das Mentoring wertvolle Praxiserfahrung, die fachlich-inhaltlich im Rahmen der begleitenden theoretischen Lehr-Lern-Einheiten angeleitet und reflektiert werden.
„Keine Mentoringgruppe verläuft wie die andere“, berichtet Professorin Barbara Solf-Leipold als Seminarleiterin des Wahlpflichtfachs, „Es sind 90 Minuten, in denen an ganz individuellen Themen und Aufgaben gearbeitet kann. Ein wertvoller und geschützter Raum, in dem persönliche Herausforderungen, Probleme oder Fragen besprochen werden können. Genauso aber ein Raum, um verschiedene Methoden und Strategien auszuprobieren, z. B. zum Umgang mit Prüfungsangst oder Techniken zur Entspannung und Selbstfürsorge“.
Ein Mentoring soll keine Nachhilfe sein, sondern vor allem die Möglichkeit zur Reflexion und Orientierung bieten. Um aber auch diesen Aspekt aufzugreifen, wird das Mentoring durch Workshops vom Katholischen Kreisbildungswerk ergänzt, in denen unter anderem Lernmethoden aufgezeigt werden und der eigene Lerntyp analysiert werden kann. Zudem wird in Kooperation mit der Fachakademie für Sozialpädagogik Starkheim Lernmaterial wie z.B. Lernvideos entwickelt, das den Schülerinnen und Schülern zur Verfügung gestellt wird.
Das Mentoring ist ein beeindruckendes Beispiel, wie durch eine gute Kooperation mehrerer Bildungseinrichtungen ein Mehrwert für junge Menschen geschaffen werden kann. Es zeigt sich, dass das Motto des Programms auch von den jungen Menschen gelebt wird: Zusammen zum Erfolg.
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