Nach fast 50 Dienstjahren – Helga Bauer-Hanauer in den Ruhestand verabschiedet
Man darf sie getrost als Urgestein des Landratsamtes Mühldorf bezeichnen: Helga Bauer-Hanauer war fast ein halbes Jahrhundert in der Führerscheinstelle tätig. Nach 49 Dienstjahren wurde die dienstälteste Mitarbeiterin nun von Landrat Max Heimerl offiziell in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet: „Sie waren all die Jahre das Gesicht der Führerschein- und Zulassungsstelle und haben deren Entwicklung entscheidend geprägt. Vielen Dank für Ihren unermüdlichen Einsatz für das Verkehrswesen im Landkreis Mühldorf.“ Sie gibt zu, dass ihr letzter Arbeitstag mit gemischten Gefühlen verbunden war: „Der Beruf hat jahrzehntelang einen großen Teil meines Lebens ausgemacht. Arbeit bedeutet nicht nur Belastung und Druck, sondern auch Selbstverwirklichung und Anerkennung. Ich habe auch immer gerne mit anderen Menschen zusammengearbeitet,“ resümiert Helga Bauer-Hanauer.
Wenn sie auf ihr Berufsleben zurückblickt, fallen ihr viele Meilensteine ein. Eine Besonderheit ist, dass sie unter drei Landräten gearbeitet hat. Bereits 1982 übernahm sie die Leitung der Führerscheinstelle. Höhepunkt ihrer beruflichen Laufbahn war die Beförderung zur Fachbereichsleiterin 2009. Das Aufgabengebiet wurde damals erweitert und als Leiterin für das Verkehrswesen war Helga Bauer-Hanauer seitdem für Führerschein- und die Zulassungsstelle verantwortlich. Mit ungeheurem Fachwissen und viel Erfahrung setzte sie sich mit Leidenschaft für die Verkehrssicherheit ein: „Das Aufgabengebiet war sehr umfassend und vielfältig. Die Herausforderung lag stets darin, allem gerecht zu werden. Regelungen sind immer Eingriffe in das Recht auf freie Entfaltung. Alle Entscheidungen mussten deshalb immer gut begründet werden.“
Ihr Anliegen war es, den Bürgerinnen und Bürgern bestmöglichen Service zu bieten. Unter ihrer Ägide zog die Führerschein- und Zulassungsstelle vom Haupthaus in der Töginger Straße an die Nordtangente, in Waldkraiburg wurde eine Zweigstelle eröffnet.
Ihr Fachwissen war auch über den Landkreis hinaus gefragt. 2005 übernahm Helga Bauer-Hanauer den Vorsitz des Arbeitskreises der oberbayerischen Fahrerlaubnisbehörden. Darüber hinaus gab sie ihr Wissen als Dozentin beim Fortbildungsinstitut der Bayerischen Polizei, der Bayerischen Landesärztekammer und der Bayerischen Verwaltungsschule weiter. Die Verkehrssicherheit lag der Neumarkterin sehr am Herzen. So ist sie sehr froh, dass die Unfallhäufungspunkte im Landkreis im Rahmen der Unfallkommission, bei der sie mitgewirkt hat, um fast 50 Prozent gesenkt wurden. Besonders wichtig war ihr die Präventionsarbeit in den Schulen. Im Rahmen des Projekts „Junge Fahrer“ hat sie die Mühldorfer Berufsschüler über Unfallursachen aufgeklärt und für eine sichere Fahrweise sensibilisiert.
Nicht nur beruflich, sondern auch ehrenamtlich engagiert sich Helga Bauer-Hanauer als Vorsitzende der Kreisverkehrswacht für die Sicherheit auf den Straßen. „Wir wollen, dass alle Menschen verkehrssicher unterwegs sind – in allen Lebensphasen.“ Für Kinder, Fahranfänger und Senioren organisiert die Kreisverkehrswacht deshalb Trainings, um ihre Fähigkeiten zu entwickeln und aufzufrischen.
In ihrer Freizeit ist sie, die hauptberuflich für den Straßenverkehr zuständig war, oft zu Fuß unterwegs. Helga Bauer-Hanauer geht gerne früh am Morgen spazieren und entspannt beim Lesen. Jetzt freut sie sich auf weitere Dinge, für die sie bisher nur sehr wenig Zeit hatte: Freunde besuchen, Theater und Reisen. „Und es gibt nichts Schöneres, als zu wissen, dass man für den nächsten Tag keinen Wecker stellen muss.“ Doch so ganz lässt das Thema Verkehr sie dann doch nicht los. Sie möchte sich ehrenamtlich künftig noch stärker der Kreisverkehrswacht widmen. So bleiben ihre Erfahrung und ihr Elan dem Landkreis weiterhin erhalten.
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