Rufbus-Ära beginnt am Montag, 1. Juli
Am 1. Juli beginnt in Mühldorf ein neues Zeitalter im öffentlichen Personennahverkehr: Im Stadtgebiet werden die meisten Menschen dann mit dem „Rufbus Mühldorf“ unterwegs sein – zunächst im Probebetrieb, in dem bis zum regulären Start im Mai kommenden Jahres Erfahrungen gesammelt werden. „Wir werden beständig an einer Verbesserung arbeiten“, verspricht Bürgermeister Michael Hetzl. Zunächst geht es mit zwei elektrisch angetriebenen Kleinbussen mit jeweils sieben Sitzplätzen los – gut erkennbar am Mühldorf-Logo. Für ihren Betrieb sorgt die in Murnau ansässige und unter anderem auch dort für den Rufbusverkehr verantwortliche Firma omobi GmbH.
Fahrten können auf zwei Wegen gebucht werden. Zum einen mit der App „Rufbus Mühldorf“, die man sich kostenlos im Apple Store und bei Google Play herunterladen kann. Wer sich registriert hat, kann über die App den Bus für die gewünschte Strecke rufen. Zum anderen gibt es eine analoge Alternative. Von Montag bis Freitag jeweils von 6 bis 19 Uhr können Fahrten auch unter der Telefonnummer 08631/3069366 reserviert werden. Die benötigten Details werden dabei direkt im Telefongespräch geklärt. Vor der ersten Reservierung ist eine Registrierung unter eben jener Telefonnummer nötig. Die Rufbusse fahren zum Einstieg von Montag bis Freitag von 7 bis 20 Uhr, am Samstag von 8 bis 14 Uhr. Jede Fahrt kostet zwei Euro. Wer ein gültiges Deutschlandticket hat, zahlt nur einen Euro. Das gilt unabhängig von gefahrenen Kilometern. Kinder unter sechs Jahren fahren in Begleitung kostenlos.
„Unsere neue ÖPNV-Lösung funktioniert anders als der Stadtbus in seiner bisher bekannten Form. Ich weiß, dass das einigen Bürgerinnen und Bürgern Sorge bereitet“, sagt Bürgermeister Michael Hetzl. „Aber die Erfahrungen aus anderen Städten und die auf Sicht zu erwartenden Vorteile sind derart schlagend, dass ich vom Erfolg des Projekts gänzlich überzeugt bin. So wie übrigens auch unser Stadtrat, der sowohl die grundsätzliche Entscheidung für den Rufbus als auch dessen schnelle Einführung im Probebetrieb einstimmig beschlossen hat.“
Die Basis des Rufbusses ist ein Netz aus rund 160 Haltestellen, die anders als beim Linienverkehr nur bei Bedarf angefahren werden. Damit haben 95 Prozent der Mühldorferinnen und Mühldorfer eine Haltstelle in weniger als 300 Metern Entfernung von Zuhause. „Das ist eine deutliche Verbesserung gegenüber dem bisherigen Netz, von der gerade Seniorinnen und Senioren profitieren werden. Weiße Flecken wie das Altmühldorfer Tal werden überhaupt erst in das Netz integriert“, erläutert Bürgermeister Michael Hetzl. „Umweltschädliche und im Linienverkehr unvermeidliche Leerfahrten werden ebenfalls der Vergangenheit angehören.“
Bezahlt werden Fahrten über die im App-Profil hinterlegte Kreditkarte oder per PayPal. Auch Bargeldzahlung im Fahrzeug geht – und ist bei telefonischer Buchung die gängige Zahlungsart. Gebucht werden kann spontan, wobei je nach aktuellen Kapazitäten Wartezeiten vorkommen können. Um dem vorzubeugen, ist eine Vorausbuchung bis zu sieben Tage vor der geplanten Fahrt möglich.
Weitere Informationen sind rechtzeitig zum Start im Internet unter www.omobi.de/rufbus-muehldorf und auf der städtischen Website www.muehldorf.de zu finden. Dort sind auch Visualisierungen des Haltestellennetzes abrufbar.
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