BITTERSÜß: VON (UN)FAIREM KAFFEE UND SCHOKOLADE
Der Absatz von fairem Kaffee ist 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 2 % auf 26.969 Tonnen gesunken. Gemessen am Gesamtabsatz von Röstkaffee in Deutschland liegt sein Marktanteil bei 5,6 %. Ein Rückgang des Marktanteils von fair gehandeltem Kaffee in Deutschland ist vor dem Hintergrund wachsender Herausforderungen im Kaffeesektor besorgniserregend. Mehr denn je brauchen Kaffeebäuerinnen und -bauern faire und verlässliche Handelspartnerschaften, um auch in Zukunft eine Perspektive zu haben. Denn: Obwohl der Kaffeepreis derzeit vergleichsweise hoch ist, erwirtschaften viele Kleinbäuerinnen und -bauern mit ihrem Kaffee kein existenzsicherndes Einkommen, da sie sich mit gestiegenen Produktionskosten in Folge multipler Krisen konfrontiert sehen.
Auch der überwiegende Teil der Kakaobäuerinnen und -bauern lebt weiterhin in Armut, was ursächlich für die weit verbreitete Kinderarbeit im Kakaosektor ist. Diese Situation hat sich durch die Verteuerung von Saatgut, Düngemittel, Transport und Lebenshaltung in Folge der Pandemie sowie des Ukrainekrieges noch verstärkt. Auch der Absatz von fairer Schokolade ist 2022 4 % auf 5.424 Tonnen gesunken. Der Marktanteil von fairer Schokolade in Deutschland liegt bei 3,2 %. Für Schokoladen-Liebhaber*innen, die sich der bitteren Wahrheit stellen, ist also noch viel Luft nach oben.
Mehr zu den aktuellen Entwicklungen bei den Produkten Kaffee und Schokolade erfahren Sie in der Broschüre „Aktuelle Entwicklungen im Fairen Handel“.
Fairtrade