Gemeinderat besichtigt Kläranlage

Am Freitag, 03.07.2020, besichtigte der Gemeinderat Retzstadt unter Leitung des Ersten Bürgermeisters Karl Gerhard die Kläranlage zwischen Retzbach und Himmelstadt.

Dort kümmert sich der Abwasserzweckverband „Zellinger Becken“ um die Abwasseraufbereitung der angeschlossenen Gemeinden.

Die Fahrt erfolgte mit dem Fahrrad. Am Fahrradweg nach Retzbach gibt es mehrere Einrichtungen des Abwassersystems. Aufgrund des Höhenunterschiedes fließt das Abwasser von Retzstadt ohne den Einsatz von Pumpen Richtung Retzbach. Ein überraschend schmales Rohr (150 mm) reicht dafür aus.

Das Abwasser der teilnehmenden Gemeinden (außer Himmelstadt) sammelt sich in Retzbach unterirdisch am Güßgraben, bevor es dann zur Kläranlage zwischen Retzbach und Himmelstadt geleitet wird.

Nach Begrüßung durch Herbert Hemmelmann (Bürgermeister Himmelstadt und Vorsitzender „Zellinger Becken“) erläuterte Thomas Hemmelmann (nicht verwandt oder verschwägert), Leiter der Verbandskläranlage,  kompetent und unterhaltsam die Wasseraufbereitung – vom Aussieben über verschiedene Reinigungsstufen bis hin zur Schlammbehandlung im Faulturm.

Nach dem Ausfiltern von Gegenständen und dem Absetzen von Schmutzstoffen wird das Abwasser in einem großen Becken der Anlage mit Rührwerken in Bewegung gehalten. Hier bauen Bakterien den Stickstoff ab.

Für die Reinigung und Reparatur einiger Teilbereiche ist manchmal der Einsatz von Tauchern notwendig. Diese Aufgabe blieb den Gemeinderäten bei ihrem Besuch erspart.

Am Ende fließt aus der Anlage klares Wasser, das den aktuellen Grenzwerten entspricht, in den Main. Weitere Reststoffe werden nach entsprechender Behandlung als Brennstoff im Schwenk-Werk Karlstadt verfeuert.

Zum Abschluss gab Thomas Hemmelmann den Gemeinderäten wichtige Verhaltensregeln mit auf den Weg, mit der Bitte, diese nochmal weiterzugeben: Essensreste (ziehen Ratten in den Abwasserkanälen an) und nicht biologisch abbaubarer Hygieneartikel dürfen nicht über den Abfluss entsorgt werden. Dazu gehören z.B. bestimmte Feuchttücher oder Binden (können Pumpen verstopfen).

Insgesamt bot die Führung interessante Einblicke und bestätigte den Eindruck, dass Retzstadts Abwasser beim „Zellinger Becken“ gut aufgehoben ist.