Spannendes aus der Retzstadter Geschichte
Das Team des Gemeindearchivs Wolfgang Pfister, Renate May und Erwin Engel stellten dem Gemeinderat ihre “Schätze” vor. Erster Bürgermeister Karl Gerhard dankte den Archivpflegern für ihr Engagement.
Wolfgang Pfister erläutert die Stationen zum Umzug und zur Neu-Einrichtung des Archives. Sommer 2013: Umzug vom Dachgeschoss des Rathauses in den ehemaligen Proberaum des Musikvereins (incl. der Archivalien, welche durch Herrn Archivar Günter Metz bereits in den 90er Jahren sortiert wurden / siehe auch Repertorium hierzu).
Vorsortierung und Säuberung der Akten, Rechnungen, Urkunden, Bücher, Pläne, Bilder und Vieles mehr (dies bis zum Jahr 2019 in Zusammenarbeit mit dem Kreisarchivpfleger Gernot Hilbert, neu seit 2019 Herr Josef Riedmann / Grundlage: Einheitsaktenplan für alle Kommunen in Bayern).
Umsetzung der Altregistratur aus dem Rathaus Zellingen nach Retzstadt (Akten etc. aus den 50er bis 2000er Jahre / dies läuft Zug um Zug weiter).
Feinsortierung und Katalogisierung der Akten etc. und gleichzeitig Einpflegen der Vorgänge in verschiedene Excel-Dateien (nach Einheitsaktenplan, sowie Übersetzungen der Altschriften / ebenso Scan der Unterlagen / dies läuft Zug um Zug weiter); somit können – geschlüsselt nach dem Einheitsaktenplan – die Einzelvorgänge / die Einzelereignisse gezielt ermittelt werden.
Gerade bei Anfragen zur Bodenordnung, zur Ahnenforschung oder allgemein zur Entwicklung des Ortes kann nunmehr sehr schnell auf die alten Akten und Vorgänge zurückgegriffen werden.
Wolfgang Pfister zeigt an Hand des Einzelplanes 6 (Bauen, Planen, Wohnen und Gewässer) verschiedenste Beispiele zur Geschichte der Gemeinde Retzstadt in diesem Themenbereich auf.
Renate May zeigte historische Dokumente (z.B. die „Mahl- und Wässerordnung“ aus dem Jahr 1686, das älteste Ratsprotokoll aus dem Jahr 1819 und einen Baulinienplan des Dorfes aus dem 19. Jahrhundert).
Aus den Dokumenten lassen sich auch interessante Geschichten nachvollziehen, z.B.
- eine Recherche für das Jugendherbergswerk zu Prof. Karl Riegel, welcher seit dem Jahr 1967 auch Ehrenbürger der Gemeinde Retzstadt ist.
- einen Konflikt um den Standort der neuen Schule aus den 1950er Jahren zwischen der politischen und kirchlichen Gemeinde
Erwin Engel weist auf die Presseartikel und Bild- und Diamaterial (teilweise aus dem Bestand von Herrn Hugo Völker aus Retzbach) der vergangenen Jahrzehnte zu allen Themen im Gemeindebereich hin und zeigt Beispiele. Er gibt Erläuterungen zu Übersetzungsarbeiten aus der Mappe „Retzstadter Dokumente“
von Herrn Richard Steigerwald.
Abschließend zitiert Wolfgang Pfister noch ein sehr lustiges Beispiel zur „Interkommunalen Zusammenarbeit“ aus dem letzten Jahrhundert zwischen den Gemeinden Retzstadt und Retzbach. Soviel sei an dieser Stelle verraten: es ging um einen Ziegenbock, welcher für die Zuchtzulassung geeignet sein musste. Die “pikanten Details” sind dem Protokoll im Mitteilungsblatt Nr. 17/22 zu entnehmen 😉
Zum Ende des Tagesordnungspunktes folgt noch der Aufruf an die Bevölkerung, historisches Material jeglicher Art (falls nicht mehr benötigt bzw. bevor dies im Müll landet / Texte, Bilder, Zeitungsartikel etc.) den Archivpflegern zu geben. Das Gemeindearchiv ist ein wertvoller Gesamtschatz für uns in der Gegenwart Lebenden und erst recht für unsere Nachkommen.
Quelle: Protokoll der Gemeinderatssitzung vom 21.04.2022 von Wolfgang Pfister