Waldbegang mit neuem Revierförster

Beim diesjährigen Waldbegang stand erneut im Fokus, wie sich Klimawandel und Trockenheit auf den Retzstadter Forst auswirken.

Bürgermeister Karl Gerhard begrüßte dazu die erschienenen Gemeinderäte, den zuständigen neuen Revierförster Herrn Patrick Schelbert, den Forstdirektor Christoph Kirchner, den ehemaligen Revierförser Herrn Werner Trabold, die Schriftführerin Sandra Gerhard, den Geschäftsleiter der VG Herrn Wolfgang Pfister, Herrn Michael Feser (Vorstand der Jagdgenossenschaft), Herrn Klaus Nun (Vorstandschaft FBG Arnstein), Herrn Edgar Bauer (Jagdpächter), Herrn Stefan Großer (Bauhofmitarbeiter) und Herrn Ernst Schneider von der Main-Post, sowie die anwesenden Gäste.


In der Waldabteilung „Am Buch“ (Richtung Retzbach) informierte der neue Revierförster Patrick Schelbert u.a. über Förderflächen im Rahmen des VNP (Bayrisches Vertragsnaturschutzprogramm Wald) sowie über Trockenschäden, die mittlerweile auch bei vielen Buchen auftreten. Deshalb müssen an verschiedenen Wegen aufgrund der Verkehrssicherungspflicht mehrere Bäume gefällt werden. Grundsätzlich betritt jede Person den Wald auf eigene Gefahr – hier wird um erhöhte Aufmerksamkeit gebeten, da durch Trockenheit geschädigte Bäume ein erhöhtes Unfallrisiko darstellen.

In der Waldabteilung „Kaitloch“ (nähe Windräder) zeigte Revierförster Patrick Schelbert Fichten, die vom Borkenkäfer (Buchdrucker) befallen wurden und innerhalb eines halben Jahres abgestorben sind. Der dortige befallene Fichtenbestand ist nicht mehr zu halten und wird zeitnah gefällt. Dieses Schadholz ist trotzdem verwertbares Holz und kann mit einer Wertminderung veräußert werden. Es muss damit gerechnet werden,  dass in den Nachbarbeständen auch ein Käferbefall auftreten könnte. In einem künftigen Umfeld, das durch Klimawandel und stärkere Trockenheit geprägt sein dürfte, setze man u.a. auf heimische, trockenresistente Baumarten wie die Eiche und hoffe auf die Anpassungsfähigkeit der Buche.  Zudem gibt es Experimente zur Ansiedlung neuer Baumarten, die noch vom ehemaligen Revierförster Werner Trabold begonnen wurden.  Dazu gehören z.B.  der Trompetenbaum, der chinesische Gemüsebaum sowie der Mammutbaum. Allerdings werden die exotischen Baumsorten nach Meinung der Forst-Fachleute nie den Hauptbestand in den heimischen Wäldern ausmachen.

In der Waldabteilung „Ehrenforst“ (nähe Gramschatzer Wald) wurde das Ziel erläutert, die wenigen guten und starken Eichen zu erhalten. Dazu müssen einige schneller wachsende Buchen entnommen werden, um die Baumkronen der Eichen frei zu stellen. In dieser Waldabteilung sind vergleichsweise wenig Trockenschäden zu verzeichnen.

Bürgermeister Karl Gerhard verabschiedet im Namen der Gemeinde Retzstadt offiziell den ehemaligen Revierförster Werner Trabold und spricht ihm seinen Dank für seine 39jährige gute, intensive Beratung aus und überreicht ihm ein Präsent – u.a. ein von Klaus Nun aus Retzstadter Eichenholz hergestelltes Weizen-„Glas“.

Im weiteren Verlauf wurde durch den Gemeinderat der Forstbetriebsplan genehmigt und die Brennholzpreise für den Winter 2021/22 festgelegt (bleiben unverändert).

Weitere Details sind im Mitteilungsblatt Nr. 43/2021 nachzulesen:
Link zu den Mitteilungsblättern: VGem Zellingen (vgem-zellingen.info)

Ein Dankeschön geht an die Quellen für diesen Artikel:
Sandra Gerhard (Protokolltext)
Wolfgang Pfister (Bilder)